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Eine Fan-fiction im Tokyo Ghoul Universum welche in teilen folgende Kinks, Fetische und Themen enthält. 

(WG, XWG, Stuffing, Feeding, BBW, SSBBW, USSBBW, Immobility, Sex)
Diese Themen werden versucht sinnvoll in die Geschichte einzubinden und die generellen Ereignisse erzählen eine (hoffentlich) ernste und plausible sowie kanonische Handlung.

 

Kapitel 3: Lektionen

 

13 Jahre zuvor in Hamburg

 

Geschickt wich Vincent Krüger allen Hieben und Schlägen des Ghouls vor ihm aus. Als ein besonders brutaler Schwinger des Arms seines Gegners, welchen dieser mit der Panzerung seiner Kagune überzogen hatte, auf ihn zuflog, brachte sich der junge Ghoul mit dem Einsatz seines eigenen Jagdorgans in Sicherheit. Vincent rammte einen seiner beiden, am Steißbein entspringenden Tentakel in den Betonboden der Kampfarena und drückte sich ab. Dadurch wurde der junge Ghoul zurückgeworfen und brachte einige Meter Abstand zwischen sich und seinen Gegner, während der für seinen Kopf gedachte Schlag ins Leere ging. Vincents kräftige Tentakel die mit überlappenden, runden Panzerplatten in einem bronzenen Farbton bedeckt waren, zuckten um ihn herum und richteten die Enden drohend auf den Ghoul vor ihm.

Schweiß rann über Vincents nackten Oberkörper und seine drahtigen Muskeln glänzten im Licht der Scheinwerfer der unterirdischen Arena. Er atmete schwer und wischte sich mit dem behandschuhten Handrücken Blut vom Mund, welches aus seiner gebrochenen Nase floss. Zwar spürte Vincent bereits, wie die Verletzung heilte, aber er ärgerte sich das er überhaupt einen Schlag direkt ins Gesicht kassiert hatte. Rinnsale aus Blut mischten sich unter den Schweiß, die von diversen Schnitten herrührten, welche ihm sein Gegner bisher ebenfalls zugefügt hatte. Aufmerksam beobachtete er sein Gegenüber, während der Kampf das Adrenalin durch seinen Körper jagte. Dann ließ er seine Kagune jeweils einmal durch die Luft peitschen und trennte dabei die letzte Panzerplatte von jedem Tentakel ab. Wie große Sägeblätter sausten diese Fragmente aus gehärteten RC-Zellen auf Vincents Gegner zu. Ein pulsierendes, blutrotes Gebilde schoss aus dem Rücken des Ghouls hervor und brachte sich zwischen den Wurfgeschossen und dem Körper seines Besitzers in Position. Große, dreieckige Panzerplatten von dunkelgrauer Färbung formten sich innerhalb eines Augenblicks aus der amorphen, roten Masse. Schon im nächsten Moment schlugen die beiden gezackten Scheiben in die Abwehr ein. Erhitze, abgesplitterte RC-Zellen stoben bei dem Einschlag auf wie Funken aber die Teile von Vincents Kagune blieben ansonsten wirkungslos in der dicken Panzerung stecken. Sein Gegner bewegte den Schild, welchen er aus der Masse seiner Koukaku-Kagune geformt hatte, beiseite und zeigte Vincent wieder seinen ganzen Körper.

Vincent kämpfte nicht zum ersten Mal gegen diesen Ghoul mit dem Namen Karl Straubinger, wobei dieser dem Umstand welchen Namen man ihm gab, nicht mehr viel Bedeutung beimaß. Straubinger war ein männlicher Menschenfresser, welcher von der Krone aufgrund seiner überaus potenten und aktiven RC-Zellenzusammensetzung akquiriert worden war. Ob man dem Ghoul irgendetwas angeboten hatte, um sich in die Dienste der Organisation zu stellen oder ob es eher eine Entführung gewesen war, hatte Kammler nicht gesagt. Vincent war es im Übrigen auch völlig egal gewesen. Nachdem Straubinger neben diversen weiteren Kandidaten einige Test durchlaufen hatte, um seine besonders gute Zellaktivität festzustellen, hatte man ihn in der Einrichtung auf dem Gelände des Prior Hotels festgehalten, wo ihn Vincent auch das erste Mal getroffen hatte. Genau wie Kammler es ihm erzählt hatte war Karl Straubinger einer langwierigen Prozedur von körperlicher und seelischer Folter ausgesetzt gewesen, kombiniert mit dem Implantieren von mentalen Befehlen mittels Tiefensuggestion und Hypnose. Kammlers Untergebene waren dabei anhand der Informationen vorgegangen welche die Krone vom CCG sowie der deutschen Ghoulforschungsgesellschaft hatte ergattern können. Die Psyche eines Ghouls schien einen extrem großen Einfluss auf die Form, Zusammensetzung und Stärke der Kagune und der RC-Zellenkonzentration eines Ghouls zu haben. Mithilfe der zuvor von menschlichen Wissenschaftlern gesammelten Informationen war es Kammler und seinen Leuten gelungen einen Ghoul mehr oder weniger vollständig von allen Aspekten seiner Persönlichkeit und all seinen Erinnerungen abzukoppeln. Übrig geblieben war lediglich ein unglaublich starker und frei programmierbarer Organismus. Ein robustes und unverwüstliches aber dennoch völlig leeres Gefäß welches einfach nach einem vorgegebenen Muster funktionierte. Genau diese Muster wurden Straubinger mittels verschiedener Töne und Melodien vermittelt. Mit Hypnose und endloser Folter waren diese Rhythmen unwiederbringlich in den Verstand des Ghouls eingebrannt worden und es bestand nicht einmal mehr die Möglichkeit für ihn sich in irgendeiner Form dagegen zu wehren, selbst wenn er es gewollt hätte. Straubingers Körper funktionierte völlig automatisch, entsprechend den Tönen, welche man ihm zu hören gab. Sein Verstand war nur noch rudimentär von Nöten, um gegebenenfalls komplexere Anweisungen auszuführen aber in erster Linie war der großgewachsene Ghoul nur noch eine bloße, biologische Waffe, welche keinen Schmerz mehr empfand und durch absolut nichts von ihrer Aufgabe abgebracht werden konnte.
Es hatte mehrere Probanden wie Straubinger gegeben deren Potential man durch das „Erweitern“ ihrer Psyche versucht hatte zu maximieren. Unglücklicherweise war, auch wenn diese Prozedur im Grunde tatsächlich den gewünschten Effekt bei Ghoulen haben konnte, jeder der anderen Teilnehmer dieses kleinen, privaten Projekts von Tobias Kammler, im Zuge der Anwendungen verstorben. Statt einer ganzen Truppe aus willenlosen und schmerzunempfindlichen Kampfmaschinen mit mutierten Kagune war nur Straubinger als Prototyp übriggeblieben.

Nachdem der Direktor des Prior Hotels, Vincent zum ersten Mal Straubinger in dessen Zelle gezeigt hatte, waren sie zu regelmäßigen Tests von dessen Kampfkraft übergegangen. Bisher verwendeten sie nur Melodien, welche eine niedrige Aktivität bei Straubingers Kagune hervorriefen. Überrascht hatte Vincent beim ersten Übungskampf festgestellt das bereits dadurch ein sehr ernstzunehmender Gegner entstand. Überrumpelt von Straubingers Stärke und Reaktionsgeschwindigkeit hatte sich der junge Ghoul ordentlich anstrengen müssen, um nicht massakriert zu werden. Kammler wiederrum war begeistert von der Leistung seiner „Geheimwaffe“ gewesen.

Nach dem ersten Kampf hatte er Vincent angeboten das sich seine Leute bei den Übungen mit Straubinger abwechseln könnten aber der junge Ghoul hatte darauf bestanden sich alleine mit dem bald darauf vom Personal „Panzer“ getauften Kämpfer zu beschäftigen. Der Grund dafür war das Vincent tatsächlich bestürzt über das Ausmaß von Straubingers Kräfte gewesen war und wie einfach dieser ihn beinahe erledigt hätte, noch dazu auf einem wie dem jungen Ghoul gesagt worden war, niedrigen Level der möglichen Zerstörungskraft. Es kam Vincent einfach nicht fair vor das eine so emotions- und leidenschaftslose Hülle wie Straubinger ohne jegliche Mühe eine solche Stärke manifestieren konnte. Der junge Ghoul hatte erkannt das er unbedingt noch viel stärker werden musste und war regelrecht schockiert von der Tatsache, was unermesslich starke Monster es unter den Ghoulen dieser Welt geben musste. Zu welchen Leistungen Kagune fähig waren, war ihm durch Straubinger verdeutlicht worden. Vincent konnte und wollte sich gar nicht ausmalen was für eine Macht beispielsweise die Ghoule an der Spitze der Krone besitzen mussten. Diese Personen waren von ihm so weit entfernt wie Ghoule von gewöhnlichen Menschen, sie könnten ihn zerquetschen, ohne überhaupt Notiz davon zu nehmen. Ein höchst beunruhigender Gedanke, zumal sich der junge Ghoul zwar bei weitem nie auf derselben Stufe wie diese Leute gesehen hatte aber doch immer sehr stolz auf seine Kräfte gewesen war. Auch wenn Vincent nicht den Vorteil von besonders guten Genen oder einer außergewöhnlichen Beschaffenheit seiner RC-Zellen profitieren konnte, hatte er nach dem ersten Kampf gegen Straubinger beschlossen stärker zu werden, und zwar auf die einzige ihm bekannte Weise, welche ihn in seinem Leben bisher noch überall hingebracht hatte: Eiserner Wille und Beharrlichkeit. Seitdem stählte er nun mehrmals die Woche seine Kraft, Reaktion und Regenerationsfähigkeit in Kämpfen mit der beinahe gänzlich geistlosen Zerstörungsmaschine namens Karl Straubinger.

Der Ghoul mit dem Spitznamen Panzer trug seine mutierten Kagune als Rüstung über seinem Oberkörper. Kopf, Schultern, Brust sowie der ganze linke Arm von Straubinger waren von starken, dreieckigen Panzerplatten überzogen. Wie bei Kakujas üblich hatte sich vor dem Gesicht eine Art Maske gebildet aus deren Schlitzen es rot glühte. Über der rechten Schulter des Ghouls ragte ein Tentakel, welcher sich am Ende fächerartig zu großen, dreieckigen Panzerplatten verbreiterte. Genau in diesem Schild steckten noch die beiden Teile von Vincents Schweifen.

Die beiden Kontrahenten taxierten sich in der ansonsten völlig leeren Arena. Keine der Logen war besetzt und alle Zuschauerränge waren verlassen. Die Übungen mit Straubinger waren nicht für die Allgemeinheit der Ghoulgesellschaft vorgesehen. Nur Tobias Kammler sah den beiden Ghoulen von einer der Emporen aus zu, aber diesen hatte Vincent im Moment völlig vergessen. Seine Aufmerksamkeit galt ausschließlich seines Gegners, mehr noch als bei seinen bisherigen Kämpfen.

Indem er einen seiner Schweife auf Straubinger zuschießen ließ, nahm der junge Ghoul den Kampf wieder auf. Mit einer leichten Drehung ließ der Panzer den Angriff am Schild seiner Koukaku-Kagune abprallen. Damit aber nicht genug. Er packte mit beiden Händen zu und riss an Vincents Schweif.

„Scheißdreck!“, brüllte der junge Ghoul als er auch schon von den Füßen gerissen wurde und seinem Feind entgegenflog. Straubingers körperliche Stärke war wirklich immens. Noch während er durch die Luft segelte, stieß Vincent mit seinem anderen Schweif zu. Diesen Angriff wehrte der andere Ghoul mit seinem gepanzerten linken Arm ab. Wieder sprühten aufgeheizte Splitter aus RC-Zellen durch die Gegend. Der junge Ghoul wich dem Schlag von Straubingers rechtem Arm aus, stieß sich mit einem Fuß von der Schulter seines Gegners ab und katapultierte sich Mithilfe des Schwungs den er durch Straubingers Ziehen an seinem Schweif hatte, über diesen hinweg. Während der junge Ghoul im ebenfalls gepanzerten Rücken seines Gegners durch die Luft segelte, ließ er seine beiden Kagune auf seinen Gegner zu peitschen.

Noch bevor die beiden biegsamen und schnellen, aber robusten Gliedmaßen aus RC-Zellen ihr Ziel erreichten, geriet die Hülle aus dreieckigen Panzerplatten welche Straubingers Rücken, Schultern, Nacken und Hinterkopf schützte in Bewegung. Rot pulsierte es, während sich die Masse der Kagune verschob und vergrößerte. Armdicke, spitz zulaufende Auswüchse schossen aus Straubingers Rücken hervor, während sich die Panzerung verstärkte und weiter über seinen Körper verbreitete. Der Tentakel über der rechten Schulter wickelte sich um den noch freien Arm des Ghouls und die grau-rote Masse verformte sich zu einer enganliegenden Rüstung, gleich der am linken Arm.

Ohne Mühe durchbohrten die etlichen, langen Stacheln, die aus Straubingers Rückenpanzerung hervorschossen, die beiden Schweife. Die bronzenen Platten, auf deren Härte Vincent stehts stolz gewesen war und die ihm den Spitznamen Phalanx eingebracht hatten wurden augenblicklich durchdrungen. Große Bruchstücke seiner Kagune flogen durch die Luft und man hatte den Eindruck von zwei glücklosen Schlangen, welche sich auf einem Nagelbett aufgespießt hatten.

Geschickt landete Vincent wieder auf seinen Füßen und löste augenblicklich seine Kagune auf. Fluchend kam er wieder auf die Beine und wirbelte herum, um seinen Gegner wieder im Blick zu haben. Dieser hatte keine Sekunde gezögert. Das gepanzerte Monster stand bereits direkt vor dem jungen Ghoul der links und rechts des massigen Körpers gerade noch sah wie die letzten Bruchstücke seiner Kagune von den Fortsätzen an Straubingers Rücken abfielen und sich in roten Dunst auflösten. Dann krachte auch schon eine Faust des Panzers in seinen Magen.

Der Schmerz war beträchtlich und ein Schock durchlief den gesamten Körper des jungen Ghouls. Deutlich spürte er wie etwas in seiner Körpermitte riss als er nach hinten geworfen wurde. Ein Mensch hätte diesen Schlag, ohne sofort danach medizinische Hilfe zu erhalten wohl nicht überlebt. Hart schlug Vincent mit dem Rücken auf dem Betonboden der Arena auf während ihm bereits von dem Schlag sämtlicher Atem aus den Lungen gepresst worden war, hinderte ihn dieser zweite Aufprall daran wieder einzuatmen. Er schmeckte bereits neues Blut im Mund welches definitiv aus seinem Körperinneren stammte. Mit einer etwas unbeholfenen Rolle versuchte Vincent weiter Abstand von seinem Gegner zu bekommen und anschließen wieder aufzustehen. Noch ehe er wieder richtig auf den Füßen war, kassierte er einen weiteren Schlag, seitlich am Kopf.

Für einen Augenblick wurde alles um Vincent herum Schwarz. Kurz glaubte er das die Arena voll mit Leuten war, die ihn ausbuhten, auch wenn er genau wusste das niemand dort war, aber sofort danach wurde dieses Geräusch von einem Rauschen in seinem Kopf und einem Klingeln in seinen Ohren abgelöst. Dunkelheit mischte sich mit hellen Blitzen, die vor seinen Augen zuckten. Seine Sinne kehrten in dem Moment zurück als Vincent spürte, wie er auf dem Betonboden aufschlug und noch etwas über den Beton schlitterte. Alles drehte sich um ihn und er spürte das irgendwas mit seinem Kiefer nicht in Ordnung war. Zusätzlich dröhnte Vincents Schädel wie eine gigantische Glocke, die man geschlagen hatte. Schwankend und sich mit einer Hand den gebrochenen und schief herabhängenden Kiefer haltend kam der junge Ghoul wieder auf die Beine. Wie bei einem Schwachsinnigen der Speichel lief ihm ein dünner Strom aus Blut aus dem offenen Mundwinkel. Seine Innereien fühlten sich heiß an und schienen zu pulsieren. Vincents Ghoul-Organismus hatte alle Hände voll zu tun damit seine Organe und die Bauchdecke wieder zusammenzuflicken. Dieser Schaden war nur durch einen einzigen Schlag mit der bloßen Faust entstanden und es dabei hatte Straubinger nicht einmal seine ganze Stärke gebraucht.

Mit einem Ruck und einem Grunzen, bei dem das Blut in seinem sprudelte, rückte Vincent seinen dislozierten Unterkiefer und weiterem Knacken und Knirschen wieder in Position. Auch diese Verletzung begann sofort zu verheilen, aber Vincent spürte bereits das seine Regeneration immer langsamer funktionierte. Er hatte bereits einen nicht unerheblichen Teil seiner RC-Zellen durch Verletzungen und das Auflösen oder Teilen seiner Kagune verloren. Noch war er aber nicht am Ende, noch lange nicht.

Mit wutverzehrtem Gesicht spie Vincent eine beachtliche Menge Blut mit einigen Zähnen auf den Boden, während er Straubinger vor sich nicht aus den Augen ließ. Mit einem wütenden Schrei erschuf der junge Ghoul mit geballten Fäusten zwei neue Schweife aus dem Zellspeicher seines Steißbeins. Diese waren länger, breiter und dichter als seine letzten, denn er konzentrierte alle seine verbliebene Kraft auf sie. Wild peitschten die beiden Gliedmaßen durch die Luft und fügten dem Boden mit den rasiermesserscharfen Kanten der runden Panzerplatten tiefe Schnitte zu.

„Komm schon, du verdammtes Schwein!“, brüllte Vincent als er sah das Straubinger begann auf ihn zuzugehen. Dampf stieg inzwischen von der Panzerung des gefolterten und abgerichteten Ghouls auf und man sah die Luft um ihn herum durch die Hitze, die er erzeugte flimmern. Die Stacheln auf dem breiten Rücken des Mannes wuchsen noch weiter in die Länge und gewannen an Umfang während seine Kagune langsam immer mehr seines Körpers überzogen. Hinter den Schlitzen des Helms aus dunkelgrauer Panzerung glühte es immer intensiver.

Vincent lief los und überbrückte die kurze Distanz zwischen sich und seinem Gegner. Er ließ seine beiden Schweife mit aller Kraft, die er aufbringen konnte von links und rechts auf Straubinger zu peitschen. Aus dem Rücken des monströsen Ghouls schossen weitere amorphe, sich windende Massen von rot pulsierenden RC-Zellen. Sie formten zwei schwer gepanzerte Arme an deren Enden je ein dreieckiges Schild mit messerscharfen Kanten saß. Mit diesen beiden neuen Gliedmaßen wehrte Straubinger die Angriffe von beiden Seiten ab. Mit einem Funkenschauer krachten Vincents Schweife gegen die beiden Schilde welche die Größe und das Volumen von Traktorreifen hatten. Schockiert spürte der junge Ghoul wie mickrig die Wirkung dieses Angriffs auf Straubinger zu sein schien.

Vincent stoppte knapp außerhalb der Reichweite seines Kontrahenten und wollte seine Schweife zurückschwingen lassen, für einen erneuten Angriff.

Allerdings kam es aber gar nicht erst dazu. Die massigen Schilde an Straubingers zusätzlichen Gliedmaßen verformten sich blitzschnell und die RC-Zellen ordneten sich neu. Klauenartige Auswüchse packten die Schweife des jungen Ghouls und hielten sie fest. Noch ehe Vincent seine Kagune wieder auflösen konnte, machte sein Gegner einen überraschend schnellen Schritt auf ihn zu. Der monströse Koloss eines Ghouls ragte nun direkt vor ihm auf, während er spürte, wie Straubingers zusätzliche Gliedmaßen ohne Mühe die Kraft seiner eigenen Tentakel übertrafen und sie völlig bewegungsunfähig machten.

Vincent war schon oft in seinem Leben verletzt worden. Meist in Kämpfen mit Ghoulen aber auch gelegentlich auf andere Weise, wobei ihn seine dem Menschen überlegene Physiologie natürlich gegenüber den meisten Gewalteinwirkungen recht unempfindlich machte. Der brutale Tritt, den er aber in diesem Moment von Straubinger kassierte und welcher dem jungen Ghoul sämtliche Rippen und beide Schlüsselbeine brach, eröffnete ihm doch ein ganz neues Verständnis dafür, was es hieß, verletzt zu werden. Vincents nach wie vor fixierte Kagune wurden direkt an ihrem Zellspeicher durch die Wucht mit welcher er nun zurückgeschleudert abgerissen. Er hatte fast das Gefühl, als würde Straubingers Stiefelsohle ihm den gesamten Torso zusammenpressen und seine Innereien aus ihm herausgedrückt werden wie aus einer Zahnpastatube. Sich mehrmals überschlagend und dabei Blut in alle Richtungen verspritzend, flog der junge Ghoul nach hinten. Die abgerissenen Schweife lösten sich nichts weiter als roten Dunst auf.

Krampfhaft versuchte Vincent Luft einzusaugen, was ein widerliches, hohes Pfeifen erzeugte und bei jedem Ausatmen Blut aus seinem Mund sprudeln ließ. Sein kompletter Brustkorb war eine einzige brennende, zertrümmerte Masse. Seine Gliedmaßen schienen ihm nicht mehr richtig gehorchen zu wollen und er schaffte es nur unter allergrößter Anstrengung sich auf die Seite zu wälzen. Blut lief in üppigen Strömen aus Mund und Nase als der junge Ghoul seinen Hals streckte, um zu seinem Gegner herüberzuschauen. In Vincents Augen brannte der blanke Hasse und seine Zähne waren gebleckt und mahlten vor Zorn aufeinander während weiter Blut mit jedem pfeifenden Atemzug zwischen den Lücken hervorschoss. Straubinger kam langsam auf ihn zu, während die mutierte Masse seiner Kagune ihn in immer dickere du stärkere Schichten von Panzerung einhüllten. Mit all der Willenskraft, zu der er im Stande war, erzeugte Vincent erneut einen Schweif an seinem Steißbein. Nichts war vorbei, solange er noch atmete. Zuckend und dünn bildete sich die Kagune nur langsam und Vincent wusste das er im Grunde am Ende seiner Kräfte war. Inzwischen hatte er alle um sich herum vergessen. Ihm war weder die leere Arena um ihn herum bewusst noch, dass es sich hierbei eigentlich nur um einen Trainingskampf handelte. Alles, was Vincent noch wahrnahm, war das dampfende, Monstrum, welches nun auf ihn zuschritt und gegen das er bis zu seinem letzten Blutstropfen kämpfen würde.

Dann strauchelte Straubinger ganz unvermittelt und fiel schwankend auf die Knie. Alle seine Kagune lösten sich in roten Dunst auf und verteilten sich in der Luft um ihn herum. Die gewaltige Masse, welche den Oberkörper und die Arme des Ghouls überzogen hatte, schmolz dahin bröckelte langsam von ihm ab, bevor sie sich auflösten. Unter hellem Klirren zerbrachen die enormen Stacheln an Straubingers Rücken und landeten auf dem harten Betonboden, ebenso wie die beiden zusätzlichen, gepanzerten Gliedmaßen, welche aus seinen Schulterblättern gesprossen waren. Übrig blieb nur ein großer und kräftiger Mann in fleckiger, abgetragener Kleidung der auf dem Boden der Arena kniete, seine Arme schlaff herabhängen ließ und mit leeren Augen zur Decke der Glaskuppel über sich starrte. In den Ohren des großen Ghouls wurden nun die Kopfhörer sichtbar, welche mit einem Kabel mit dem Smartphone in dem Hartcase an seinem Gürtel verbunden war.

Vor jedem Kampf wurde ein Timer von wenigen Minuten eingestellt nach welchem die Melodie die Straubinger bis dahin hörte, abbrach und ihn damit de facto paralysierte.

Stöhnend ließ Vincent den Kopf auf den angenehm kühlen Betonboden sinken. Sämtliche Spannung verließ seinen Körper und aller Kampfeswille war wie weggeblasen. Natürlich wäre er bereit gewesen selbst in seiner derzeitigen Verfassung weiter gegen Straubinger zu kämpfen, aber er akzeptierte diesen Ausgang der Konfrontation. Dem jungen Ghoul war völlig klar gewesen, dass es beinahe um ihn geschehen gewesen wäre, denn niemand hätte den monströsen Ghoul im Zweifel stoppen können, zumindest niemand der in diesem Moment anwesend war.

Immer noch stoßweise atmend lag Vincent in einer Lache aus Blut und Schweiß und glaubte nicht, dass er im Moment die Kraft aufbringen konnte, um seinen schmerzenden leib auf die Füße zu bekommen. Ihm war es fürs erste ganz recht einfach nur hier zu liegen, zu bluten und zu warten, bis seine Rippen wieder einigermaßen zusammengewachsen waren.

„Was für ein Spektakel, mein Junge.“, vernahm er eine anerkennende Stimme von einer Seite der Arena, die er aus seinem derzeitigen Winkel nicht einsehen konnte. Vincents Ehrgefühl zwang ihn dazu wenigstens den Kopf in diese Richtung zu drehen.

Tobias Kammler schritt auf ihn zu und klatschte dabei grinsend in die Hände. Ihm folgte ein Angestellter namens Philip mit dem Vincent, seit er für die Krone arbeitete schon das ein oder andere Mal zu tun gehabt hatte. Tatsächlich war es Philip gewesen der bei dem Kampf gegen Black Bird sein Geld auf den jungen, drahtigen Ghoul gesetzt hatte. Was Vincents Aufmerksamkeit aber wirklich auf sich zog war die Person, welche hinter den beiden Männern herging und ihn dabei mit einer Mischung aus Stolz und Mitgefühl anschaute. Seine Laura, gekleidet in eine verboten enge Leggins und ein viel zu knappes, schwarzes T-Shirt welches durch ihr Gewicht eher zu einem bauchfreien Top geworden war. Bei jedem Schritt schwangen die aufgequollenen Massen von Lauras Hüften hin und her und ihr ganzer, fetter Körper wackelte wie Gelee. Die aufgedunsenen, schwer mit Fett behangenen Oberarme drohten beinahe die Ärmel ihres Oberteils zu zerreißen. Ringe an ihren Fingern und Armbänder an den fetten Handgelenken schimmerten in den Scheinwerfern der Arena, während eine schicke Sonnenbrille am Ende ihres enormen Dekolletés im Ausschnitt ihres Shirts eingehängt war. Träge wogte der schwere, schlaffe Bauch vor ihren überproportional massigen Oberschenkeln hin und her und wurde nur bedingt von den Leggins im Zaum gehalten. An Lauras Füßen befanden sich schicke, beige Sandalen durch die man ihre unfassbar niedlichen, pummeligen Zehen und die schwarz lackierten Nägel erkennen konnte.

Bei diesem atemberaubend schönen Anblick fiel Vincent wieder ein das er und Laura heute eigentlich geplant hatten durch den Park des Hotels zu spazieren und anschließen vielleicht schwimmen zu gehen. Trotz ihres Daseins als Ghoule und zudem Mitglied in einer für menschliches Verständnis verbrecherischen und terroristischen Organisation, und unter dem Aspekt der besonders wertvollen Blutlinie der Laura angehörte und die allerhand Vor- und Nachteile mit sich brachte, waren die beiden jungen Leute doch auch eine Sache: Ein verliebtes Pärchen.

Vermutlich würde ihr Date in dieser Form heute wohl platzen. Vincent spürte Ärger auf sein eigenes egoistisches Bestreben sich mit Straubinger zu messen, in sich aufkeimen. In seinem jetzigen Zustand würde es wohl eher ein ruhiger, bewegungsarmer Tag auf der Suite der beiden Ghoule werden. Der Anblick seiner Geliebten ließ aber auch neue Kräfte durch Vincents Körper strömen und unter Stöhnen und dem Spucken von weiterem Blut kämpfte sich der geschundene Ghoul auf alle Viere. Langsam spürte er das die Schmerzen in seiner Brust nachließen und das Atmen ihm wieder leichter fiel. Trotz seiner Erschöpfung regenerierten sich Vincents Knochen und Organe wieder.

Eine kräftige Hand mit zwei teuren Ringen wurde ihm gereicht und er sah Kammlers polierte Halbschuhe vor sich. Vincent atmete noch einmal tief durch, zumindest, soweit es seine beschädigte Lunge zuließ, und ergriff dann die ihm angebotene Hand. Mit einem Ruck, welcher seinem malträtierten Körper eigentlich überhaupt nicht gefiel, wurde der junge Ghoul auf seine Füße gezogen. Für einen Moment schwankte Vincent noch, dann festigte sich sein Stand und er blickte zuerst zu Laura, welche ihm ein warmes Lächeln schenkte und dann zu Kammler der breit grinste.

„Ich dachte kurz es wäre um sie geschehen, ganz ehrlich.“, verkündete der ältere Ghoul und klopfte Vincent anerkennend auf die Schulter, was weh tat, dieser sich aber nicht anmerken ließ.

„Das ist aber keine Kritik an ihnen, mein Junge.“, fügte Kammler rasch hinzu. „Sie haben wie immer eine beeindruckende Show abgeliefert. Es ist vielmehr mein Stolz auf unsere Kreation.“

Kammler wies mit einer Hand zu dem immer noch teilnahmslos am Boden knieenden Straubinger.

„Es ist wirklich beeindruckend zu was er alles im Stande ist. Ich hoffe wir können uns in Zukunft noch mehr solcher „Monster“ abrichten.“

Sein Blick wandte sich wieder Vincent zu und er musterte den geschundenen und blutüberströmten Körper des jungen Ghouls.

„Aber mal ehrlich, sie sollten es vielleicht etwas ruhiger angehen lassen. Niemand hat etwas davon, wenn sie sich von Straubinger umbringen lassen.“ Kammler sah von Vincent zu Laura und wieder zurück, dann blinzelte er.

„Erholen sie sich erstmal. Ich brauche sie heute Abend fit und munter. Ich habe etwas mit ihnen zu besprechen. Straubinger werden wir wieder in seiner Zelle unterbringen und ruhigstellen. Fürs erste haben sie bald wichtigere Aufgaben als sich mit diesem Ding zu prügeln.“

Vincent nickte und sagte mit hörbarer Erschöpfung: „Verstanden, Herr Kammler.“ Dabei ruhte sein Blick aber schon auf Laura welche nun dicht an ihn herantrat. Sie nahm seine behandschuhten Hände in ihre pummeligen Finger und blickte zu ihm auf. Dann glitten Vincents eigene Finger an ihren Seiten herab, über die zahllosen sich überlappenden Fettrollen bis hinunter zu den enorm breiten Hüften. Er beugte sich zu der Ghoula herab und das Paar küsste sich innig. Der Großteil von Vincent Erschöpfung und seiner Schmerzen war wie weggeblasen. Mit einem verschmitzten Lächeln wandte sich Kammler ab und ließ das optisch so ungleiche Pärchen allein mit ihrer Liebe.

„Phillip, seien sie so gut und nehmen sie Straubinger die Kopfhörer ab. Danach geleiten sie ihn bitte zurück in seine Zelle. Das übliche Prozedere. Geben sie ihm eine Ration zu fressen und sedieren sie ihn anschließend. Wir werden ihn denke ich für die nächsten drei Tage nicht mehr benötigen.“

„Alles klar.“, sagte Phillip und ging unverzüglich auf den apathisch an die Glasdecke starrenden Ghoul in der Mitte der Arena zu.

Währenddessen standen Laura und Vincent dicht aneinander gepresst da und blickten sich in die Augen. Der Ghoul spürte trotz seiner herben Verletzungen wie ihm eine harte Latte in seiner Hose wuchs als er den weichen, vorquellenden Busen seiner Partnerin an seiner eigenen Brust spürte. Darunter schmiegte sich Lauras unglaublich träger Bauch sanft an den jungen Mann. Ihn faszinierte es wie diese in zwei saftige Rollen geteilte, butterweiche Fettmasse, welche in leerem Zustand so locker vor den speckigen Schambereich der Ghoula sackte, zu einem vielfachen seiner Größe aufgepumpt wurde, wenn sich das hungrige Weibchen wieder richtig vollstopfte. Dieser Gedanke half Vincent dabei seine Schmerzen zu ignorieren und er freute sich bereits darauf mit Laura ein weiteres Festmahl auf ihrem Zimmer genießen zu können, wenn denn schon ihr date an der frischen Luft ausfiel.

„Vorsicht, Süße. Du machst deine Klamotten ganz dreckig mit meinem Blut.“, sagte Vincent leise und lachte kurz, als er bemerkte, wie sein mit der roten Flüssigkeit überzogener, geschundene Körper Lauras Kleidung benetzte.

„Ach als ob mich das Kümmern würde.“, tat die Ghoula lachend ab. Dann beugte sie sich vor wobei ihre schwarz-roten Augen weiter lasziv zu Vincent heraufblickten, und streckte ihre Zunge heraus. Genüsslich leckte sie einmal quer über die starke Brust des Ghouls. Dann zog sie ihre Zunge wieder zurück und kostete mit geschlossenen Augen das süße Aroma des Blutes aus. Grinsend öffnete sie wieder ihre Augen. „Du bist verdammt lecker, weißt du das? Pass bloß auf das ich dich nicht vernasche.“, warnte sie ihren Geliebten spielerisch. So das Kammler es nicht direkt sehen konnte griff sie mit einer ihrer pummeligen Hände nach unten und fuhr über die große Beule in Vincents Schritt.

„Allerdings wäre das verdammt schade.“, hauchte die Ghoula dem jungen Mann zu und rieb ihre Finger an dem harten Schwanz.

Lust, Begierde und Liebe hatten jeglichen Schmerz und alle Sorgen aus Vincents Verstand weggeblasen. Jetzt nahm er nur noch Laura wahr, seinen strahlenden Schatz, welchen er sich eben in dieser Arena erkämpft hatte und der sich ebenso in ihn verliebt, hatte wie er sich in sie. Eine seiner Hände schlang sich um die ausufernde Hüfte der Ghoula und legte sich auf den weit abstehenden Hintern seiner Partnerin. Er spürte die Dellen der wunderschönen Cellulite und das weiche nachgiebige Fett als die Finger tief im zarten Speck versanken. Unglaublich mit was für einer irren Geschwindigkeit Laura immer fetter wurde. Inzwischen brachte sie bereits 145kg auf die Waage und sie schien immer schneller anzusetzen, was aber für die Weibchen der Krone völlig normal schien.

„Komm, gehen wir hoch und machen dich sauber mein Schatz und dann entspannen wir uns.“, bot die Ghoula an und das Paar küsste sich noch einmal innig. Gerade als Vincent zustimmen wollte und sich in seinen Gedanken bereits in Lauras Fett vergraben auf ihrem großen gemeinsamen Bett liegen sah, zerriss ein lauter Schrei die Ruhe in der Arena.

 

Als Philip an den reglos am Boden knieenden Straubinger herangetreten war, hatte der Angestellte noch einmal einen Blick auf Vincent und Laura geworfen. Jedes Mal, wenn er die beiden zusammen sah, spürte er den Stachel des Neids tief in seinem Inneren. Allerdings ging es dabei eher um Vincent als um Laura. Zwar hatte er selbst immer davon geträumt sich einmal um das junge Weibchen kümmern zu dürfen und an der wahren Macht der Krone teilzuhaben, allerdings war er in keiner Weise ein Liebhaber der fetten, aufgetriebenen Form der Ghoula. Für einen solch engen Kontakt mit der schwabbeligen Laura beneidete Philip den jungen Ghoul in keiner Weise. Mehr noch konnte er sich nicht vorstellen, wie irgendjemand überhaupt auf solch unglaublich verfettete, träge Frauen stehen konnte. Diese Gedanken hätte er natürlich niemals ausgesprochen, vor allem da ihm bewusst war das die Weibchen der Krone sich nicht einmal dazu entschieden sich hemmungslos gehen zu lassen, sondern aufgrund ihrer genetischen Andersartigkeit dazu gezwungen sahen ohne Ende zu fressen. Wofür Philip den verletzten Ghoul welcher sich nun eng an das überquellende, an allen Ecken und Enden herausquellende Fett der Ghoula drückte aber beneidete, war der ungeheuerlich schnelle Aufstieg Vincents in den Strukturen der Krone und vor allem in der Gunst von Tobias Kammler.

Philip selbst hatte Jahre mit demütigem Dienen zugebracht in denen er so manches hatte schlucken und ertragen müssen, während dieser Punk aus der Hamburger Gosse schlicht mit ein paar Kämpfen diesen kompletten Prozess umgangen hatte. Nun war „die Phalanx“ wie sein lächerlicher Spitzname lautete der Liebling von so ziemlich jedem im Prior Hotel und dies nagte ungemein an Philip, welcher sich über einen langen Zeitraum in seine derzeitige Position in Kammlers Umfeld hochgearbeitet hatte.

Grimmig schielte der Ghoul zu dem sich geradezu ekelhaft anschmachtenden Pärchen hinüber, während er an dem Handy mit Kopfhörern nestelte welches an dem paralysiert dasitzenden und sabbernden Straubinger hing. Er drückte auf dem Display herum, ohne dem wirkliche Beachtung zu schenken, aber er hatte bereits den Ton an den Kopfhörern abgeschaltet und machte sich demnach keine Sorgen, das der abgerichtete Ghoul mit irgendeiner unbeabsichtigten Melodie wieder aggressiv werden könnte.

Philip war ein Ghoul ohne Familie der aus ganz ähnlichen Verhältnissen stammte wie Vincent. Lange hatte er nicht unter Menschen, sondern nur in deren Schatten gelebt und dabei viele Nachnamen und Identitäten angenommen. Im Gegensatz zu beispielsweise Vincent Krüger oder anderen Mitgliedern der Krone war Philip aber niemals ein großer Kämpfer gewesen. Seine Kagune waren schwach, unterentwickelt und er besaß nur schlechte Kontrolle über sie im Vergleich zu anderen Ghoulen. Philip hatte seinen Wert für die Krone in einem schwierigen und langwierigen Prozess unter Beweis stellen müssen. Brutale Draufgänger wie Vincent riskierten natürlich eine menge aber wurden ebenso mit Privilegien und Belohnungen überhäuft, wenn sie ihre Stärke demonstrierten. Die Gesellschaft der Ghoule wurde nun mal vom Gesetz des Stärkeren beherrscht. Dies zu akzeptieren bewahrte Philip allerdings nicht davor den neuesten Günstling von Tobias Kammler dafür zu beneiden, wie schnell er von der Straße in der obersten Etage des Prior Hotels gelandet war.

Genau wie sein Chef und Laura Wagner hatte Philip den Kampf zwischen Vincent und Straubinger beobachtet. Was für eine simple und schnelle Lösung es doch gewesen wäre, wenn sich dieser hitzköpfige Rotzbengel von dem Panzer in einem erneuten Anflug von Geltungssucht hätte umbringen lassen. Um ehrlich zu sein hatte Philip darauf gehofft, dass der junge Ghoul es übertreiben würde und die willenlose Kampfmaschine den Kopf des Stechers dieses ekelhaft fetten Weibchens zermalmt hätte wie eine überreife Frucht.

Mit den Gedanken und den Augen nach wie vor bei Vincent welcher seiner Ansicht nach das Leben, das er nun führte, nicht verdient hatte, wollte Philip nun das Handy, welches für Straubinger die Lieder abspielte, an sich nehmen. Ungeschickt zog er dabei zu ruckartig daran und einer der Kopfhörer hatte sich im Ohr des kahlen Ghouls verhakt. Als Philip nun zog riss der Aux-Stecker aus dem Handy und das Kabel baumelte danach lose an Straubingers Kopf herab. Im selben Moment ertönte eine leise aber nach wie vor gut vernehmbare Melodie die seicht aus dem Smartphone dudelte. Mit geschockten weit aufgerissenen Augen starrte Philip auf das Handy in seiner Hand und konnte vor Entsetzen keinen Muskel regen. Dann drehte Straubinger seinen Kopf in seine Richtung und die Augen des kahlen Ghouls nahmen die charakteristische schwarz-rote Färbung an. Bevor Philip auch nur etwas tun konnte, um das Handy zum Verstummen zu bringen brach eine Flut aus Stacheln und Auswüchsen aus Straubingers Schulterblatt hervor. Die pulsierende, riesige Masse an RC-Zellen verschmolz zu einem dicken, gepanzerten Tentakel an dessen Ende ein massiver, dreieckiger Schild saß. Damit fegte der Panzer den Ghoul neben sich zur Seite wie eine Stoffpupe. Der Schrei des Entsetzens und der Panik, in dem Wissen, was der Mann gerade angerichtet hatte, verstummte augenblicklich als die harte Panzerung gegen seinen Körper prallte und ihm gleich mehrere Rippen brach. Das Handy aus dem nach wie vor leise die Melodie erklang segelte in hohem Bogen davon, ging bedauerlicherweise aber nicht kaputt, als es auf dem Betonboden landete. Sich überschlagend prallte Philip etliche Meter weiter wieder auf den Boden und hatte Mühe wieder auf die Beine zu kommen.

Laura und Vincent lösten sich voneinander als wären die Lippen des jeweils anderen mit einem Mal elektrisch geworden und starrten den sich aufrichtenden Straubinger an. Sofort trat Kammler vor und streckte eine Hand aus um Laura zum Zurückweichen zu bewegen. Damit flankierten die beiden Ghoule nun schützend ihr kostbares Weibchen, welches etwas hinter ihnen stand.

Wild zuckend und pulsierend wickelte sich Straubingers Kagune um seinen linken Arm und hüllte diesen komplett ein. Große, lange Stacheln bildeten sich aus der sich windenden und stetig verändernden Masse der RC-Zellen. Gleichzeitig begann heißer Dampf von dem großen Ghoul aufzusteigen. Während sich seine Kagune langsam über Kopf und Oberkörper ausbreiteten um eine Kakuja-Panzerung um den Ghoul zu bilden, hob Straubinger seinen linken Arm in Richtung des Trios vor ihm.

„Fuck! Er wird schießen!“, brüllte Kammler. Straubinger war kein Ukaku-Nutzer und war nicht in der Lage kristallisierte Projektile von seinen Kagune aus abzufeuern. Allerdings hatte sich beim Abrichten des Ghouls gezeigt das er über die seltene Fähigkeit verfügte die Bindung seiner RC-Zellen so weit zu verdichten das sie extreme Hitze entwickelten. Diese Hitze ging sogar so weit das Straubinger nicht bloß Feuer erzeugen, sondern auch die kompletten Zellen zur Explosion bringen konnte. Dadurch hatte er irgendwann die Fähigkeit entwickelt Teile seiner gehärteten Panzerung abzuschießen, indem er die Detonation als Treibladung verwendete. Mehr noch war der große Ghoul dazu in der Lage Geschosse abzutrennen, welche selbst mit einer explosiven Dichte an RC-Zellen ausgestattet waren.

Genau dies geschah nun und in einer Explosion welches Straubingers überwucherten und in stetig wachsende Panzerung gehüllten linken Arm einhüllte feuerte er einen seiner dortigen Stacheln ab. Er hatte exakt in die Mitte zwischen Vincent und Kammler gezielt und damit direkt auf Laura. Beide Männer reagierten sofort und ohne zu Zögern.

Aus Vincents Zellspeicher an seinem Steißbein schoss ein Tentakel aus RC-Zellen. Die Bindung war nur dürftig und der Schweif schwach und dünn, der zurückliegende Kampf und seine Verletzungen hatten dem jungen Ghoul einiges abverlangt. Aber er konzentrierte sich ohnehin nur auf das Ende seines Schweifs wo sich ein großer, bronzener Schild bildete nach Art der Panzerung die für gewöhnlich seine Kagune definierte. Diesen Schild brachte er neben sich und damit genau vor Laura in Position. Im gleichen Moment und in dem Bruchteil einer Sekunde in welcher das glühende, gut einen Meter lange Geschoss von Straubinger die Entfernung zu ihnen überwand, reagierte auch Kammler. Aus seinem Schulterblatt schoss eine schneeweiße Masse durch die Linien von RC-Zellen pulsierten, und die seinen ausgestreckten linken Arm umschlang. Seine Kagune bildeten einen unförmigen Schild über seiner Hand den er wiederum vor Vincents Abwehr positionierte. Dann traf sie auch schon das Geschoss. Wie ein glühendes Schwert durchbohrte der Stachel mühelos Kammlers Koukaku-Kagune und die Hand dahinter und anschließend auch Vincents Schild. Dann detonierte das Geschoss mit einem ohrenbetäubenden Knall und hüllte alle drei Ghoule die dort standen in Feuer und Rauch ein. Vincent spürte wie seine Kagune zerfetzt wurden und der Druck der Explosion presste ihm sämtliche Luft aus den Lungen. Er wurde zur Seite geschleudert und flog zu Boden während Hitze und Splitter über ihn hinwegfegten. Seine Gedanken galten aber nur Laura und all seiner Verletzungen und Erschöpfung zum Trotz sprang Vincent mit einem Laut der Qual fast augenblicklich wieder auf die Beine. Er starrte in die Wolke aus Staub und RC-Zellen vor ihm, welche sich nun langsam verzog. Zuerst erkannte er ihm gegenüber Kammler, welcher mit dem rechten Arm den Dunst wegwehte. Sein Anzug war völlig zerrissen und an einigen Stellen verbrannt. Splitter hatten sein Gesicht zerkratzt während an manchen Stellen seines Körpers die Haut abgerissen worden war. Geschwärzte und ausgefranste Hautfetzen hingen überall von entblößtem Muskelgewebe. Am schlimmsten war allerdings sein linker Arm erwischt worden. Unterhalb seines Ellbogens befanden sich nur noch einige Hautfetzen und Knochenstücke. Blut floss üppig aus dem Stumpf auf dem Boden. Allerdings schien den älteren Ghoul seine Verletzung überhaupt nicht zu stören. Hektisch blickte er sich um als sich die Wolke langsam verzog.

„Laura!“, rief Vincent und torkelte auf die Stelle zu wo seine Geliebte vor der Explosion gewesen war, und genau dort war sie auch noch immer. Was beide Ghoule nun sahen war eine Art Kokon. Schneeweiß wie Kammlers Kagune, was ein Markenzeichen der Blutlinie des Kaisers war und von Strömen aus RC-Zellen durchzogen. Laura war eine Rinkaku-Nutzerin und ihre Tentakel hatten sie beschützt. Sieben Stück an der Zahl, soweit Vincent dies erkennen konnte, hatten sich um die Ghoula gewickelt und sie so schützend eingehüllt. Nur an der Vorderseite dieser Kugel waren einige der Tentakel leicht beschädigt. Während Vincents und Kammlers Jagdorgane komplett zerfetzt worden waren hatten Lauras Kagune nur minimalen Schaden erlitten. Nur leicht war an manchen Stellen die weiße, schuppenartige Oberfläche der Tentakel aufgerissen. Darunter pulsierte das blutrote Fleisch aus dichten und höchst reaktiven RC-Zellen. Die Löcher begannen sich bereits wieder zu schließen, noch während sich der Rauch vollständig verzog.
Als sie ein Krachen vernahmen, drehten sich die Köpfe von Kammler und Vincent simultan in die gleiche Richtung. Wie zuvor sahen sie wie Straubinger erschlafft zu Boden sank und sich seine Kagune in nichts weiter als roten Dunst auflösten. Etwas weiter weg lag Philip auf dem Boden der Arena und auch er hatte seine Kagune aktiviert. Dabei handelte es sich um einen gezackten, rot-violetten Tentakel welchen der Ghoul so weit gestreckt hatte wie es ihm möglich war. Vincent erinnerte das Aussehen der Kagune an gewundenen Stacheldraht. Am Ende des Tentakels aus gehärteten RC-Zellen hatte sich eine Art rudimentäre Klinge gebildet, mit welcher Philip das einige Meter von ihm entfernt liegende Smartphone entzweigehackt hatte. Nun löste sich Philips Kagune ebenso auf wie die von Straubinger. Mühsam und stöhnend erhob sich der Ghoul.

Vincent blickte wieder zu Lauras Kokon, während Kammlers Blick voller Zorn auf Philip gerichtet blieb. Die weißen Tentakel, von denen jeder mehr Umfang besaß als Vincents Oberkörper und die alle mindestens 7 bis 8 Meter lang zu sein schienen, gerieten nun in Bewegung. Der Kokon, welchen sie um ihre Besitzerin gebildet hatten, öffnete sich langsam wie eine erblühende Blume und dahinter kam völlig unversehrt eine strahlende Laura zum Vorschein. Sofort stürzte Vincent auf sie zu und umarmte sie. Die großen Tentakel schlängelten sich um das Pärchen herum.

„Keine Sorge, mir geht es ja gut. Mach dir lieber mal Gedanken um dich selbst.“, sagte Laura besorgt lächelnd. „Du bist zwar verdammt lecker aber für heute reicht es glaube ich für dich mit Blutvergießen.“ Ihr Blick fiel an Vincent vorbei auf Kammlers Armstumpf und ihre Miene gefror.

„Geht es dir gut Onkel?“, fragte sie besorgt und ihre Tentakel bewegten sich unruhig um sie herum.
Mit seiner verbliebenen Hand winkte der Hoteldirektor ab und sagte, den Blick unverwandt auf den zögernd heranhinkenden Philip gerichtet: „Irrelevant, Fräulein Wagner. Wichtig ist das ihnen nichts geschehen ist.“

„Es…“, setzte Philip zu einer Entschuldigung an aber wurde sofort von Kammlers erhobenem Zeigefinger abgewürgt. Langsam und seine Verletzung komplett ignorierend ging der ältere Ghoul im zerfetzten Anzug auf seinen krampfhaft auf den Betonboden starrenden Untergebenen zu. Kammler blieb stehen und betrachtete den bebenden Mann vor sich für einen Moment dann drehte er sich ohne ein Wort zu diesem um und sah Laura an. „Ich hoffe sie haben Hunger, meine Gute.“

Mit einem animalischen Grinsen fletschte Laura ihre Zähne und ihre Augen wurden weit. „Immer!“

Innerhalb eines Herzschlags jagten ihre Tentakel auf den schreienden, zurückweichenden und dabei stolpernd zu Boden stürzenden Philip zu. Dabei verlängerten sich Lauras Kagune sogar noch und nahmen weiter an Umfang zu, was Vincent enorm beeindruckte. Diese Extremitäten wirkten nun schon eher wie sich bewegende Rohre als irgendetwas anderes. Kein Vergleich mehr zu irgendeinem Jagdorgan welches er jemals bei einem anderen Ghoul erlebt hatte.

An den Enden der Tentakel bildeten sich große aufklaffende Mäuler mit langen Zungen und groben, rudimentären Zähnen. Weit aufgerissen schossen die Schlunde auf Philip zu. Im nächsten Augenblick war von dem schreienden Ghoul bereits nichts mehr zu sehen. In einem grotesken Blutbad wurde Philips Körper beim Einschlag der Tentakel völlig zerfetzt. Organe, Knochenteile und Fleischfetzen flogen umher. Sogleich verschlangen die Münder der Kagune alles, was sie zu fassen bekamen. Genüsslich zermalmten sie die Knochen des Ghouls und leckten sein Blut und die Innereien vom Boden auf. Zwei Mäuler stritten sich um den Kopf des Mannes und der Tentakel, welcher den Leckerbissen für sich beanspruchen konnte, zermatschte Philips Schädel mit einem furchtbaren Geräusch und umherspritzendem Inhalt zwischen seinen Kiefern.

Alle Mäuler verschlangen was von dem Ghoul zu bekommen war und sendeten die Nährstoffe zurück zum Körper ihrer Besitzerin. Einen Teil absorbierten die Kagune bereits selbst in ihrem Inneren und beim Rest sah Vincent fasziniert zu wie das was einmal der Ghoul Philip gewesen war welcher in der Arena auf ihn gesetzt hatte, mit pumpenden Bewegungen der Tentakel zu Laura transportiert wurde.

Die Ghoula hielt sich mit geschlossenen Augen und scheinbar größtem Vergnügen ihren fetten Bauch. Langsam begann sich ihr Wanst nach vorne zu wölben und voller zu werden als der Fluss aus komprimierten Ghoulzellen in ihr Verdauungssystem geleitet wurde. Immer stärker schwoll ihre Leibesmitte an, während das Top, welches sie trug immer höher rutschte. Vincent kannte Ghoule deren Jagdorgane sich so entwickelt hatten das sie mit ihnen Nahrung aufnehmen konnten. Allerdings war es bei diesen Leuten, so dass ihre Kagune das Menschenfleisch oder Ghoulfleisch umgehend komplett auflösten und in RC-Zellen umwandelten. Bei Laura funktionierte dies allerdings etwas anders, denn ihre Kagune verwendeten das reguläre Verdauungssystem ihres Körpers.

„Mmmh das tut so gut. Eine schöne Vorspeise.“, befand die Ghoula und blickte herab zu ihrem Bauch welcher sich unter ihren massigen, schwabbeligen Eutern noch immer weiter füllte. Vom steigenden Inhalt ihres Gedärms wurde das Fett an ihrem Bauch langsam gestreckt und geweitet, während eine immer praller werdende Kugel langsam begann nach unten zu hängen. Wäre sie ohne ihre Kagune so durch die Straßen gelaufen, hätte man sie bereits jetzt für eine mit Drillingen Hochschwangere halten können. Immer weiter pumpten ihre Tentakel den verflüssigten Philip in sie hinein und ihr Wanst schwoll immer weiter heraus, während sich Lauras Haut brav mitdehnte. Dabei verkürzten sich die Kagune der jungen, fetten Ghoula und begannen sich langsam wieder in roten Dunst aufzulösen.

„Ich glaube, ich muss mich gleich hinlegen.“, sagte Laura grinsend zu dem völlig verliebt zuschauenden Vincent. Immerhin hatte dieser seine Geliebte noch nie mit ihren Kagune fressen sehen. Sie presste ihre Hände auf ihren immer weiter expandierenden Wanst, welcher nun gut einen Meter vor ihr abstand und die Kuheuter ähnlichen Titten darüber zu den Seiten drückten. Die schwarze Leggins hatte sich nach unten gerollt und der gewaltige, pralle Bauch des Weibchens wuchs deren fette Oberschenkel herab und den Knien entgegen.

„Ich glaube du musst mir gleich ein bisschen beim Gehen helfen. Ich hätte nicht gedacht hier unten was zu fressen.“, kicherte Laura unschuldig Sie stöhnte und rieb sich den immer weiter und weiter anschwellenden Wanst.

„Ich denke auch, ich brauch später eine Massage von dir.“

 

Zwei Tage später im Prior Hotel…

 

Tobias Kammler saß entspannt mit übereinandergeschlagenen Beinen in einem Sessel einer der Suiten in seinem Hotel. Mit der rechten Hand hielt er ein Glas mit Blutwein dessen Flüssigkeit er immer wieder gedankenverloren hin und her schwenkte. Sein linker Arm wiederrum steckte im Ausschnitt seiner teuren, maßgeschneiderten Anzugjacke, um den unansehnlichen und nur langsam heilenden Stumpf seiner Hand zu verbergen. Zwei Tage war der unangenehme Zwischenfall in der Kampfarena unter seinem Etablissement nun her. Langsam formten sich die ersten Ausläufer einer neuen Hand an Kammlers Arm aber das Regenerieren von abgetrennten, komplexen Gliedmaßen mitsamt haut, Muskeln und Knochen benötigte selbst bei sehr starken Ghoulen seine Zeit. Wunden zu heilen war oft ein leichtes und nur eine Frage von Minuten oder gar Sekunden. Eine Hand und einen halben Unterarm nachwachsen zu lassen war da aber doch etwas ganz anderes.

Kammler nahm einen Schluck seines Weines und genoss das Aroma auf der Zunge, dann warf er einen Blick auf sein Smartphone, welches vor ihm auf dem polierten Eichenholztisch lag. Für gewöhnlich bevorzugte Kammler eine seiner zahlreichen, teuren Markenuhren allerdings stand sein linkes Handgelenk aus besagten Gründen gerade nicht zur Verfügung.

„Sind sie schon zu spät?“, fragte der Mann, welcher gemeinsam mit Kammler am Tisch saß. Bei diesem handelte es sich um den Schwager des Hoteldirektors, einem Ghoul namens Marco Wagner, der Vater von Laura und Ehemann einer von Kammlers Schwestern.

Gelassen blickte der temporär einhändige Ghoul zu Seite und musterte den anderen Mann. Anders als er selbst bekleidete Marco eine direkte Position innerhalb der Krone und war anders als Kammler mit seinem Prior Hotel nicht bloß eine untergeordnete Organisation. Dementsprechend trug der Ghoul eine der maßgefertigten Uniformen, welche an militärische Kleidung aus der deutschen Kaiserzeit erinnerten. Ein Markenzeichen der Mitglieder der Krone, wenn sie offiziellen Anlässen der Ghoulgesellschaft beiwohnten. Darüber hinaus war Marco Wagner ein unscheinbarer Mann mittleren Alters, welchem man niemals die Stärke und Macht welche er in seiner Person konzentrierte angesehen hätte.

„Noch haben sie sechs Minuten.“, sagte Kammler und zuckte mit den Schultern. Hinter den beiden Ghoulen, an den hohen Fenstern, durch welche der strahlende Sonnenschein dieses herrlichen Sommertages flutete, hatten sich vier maskierte Leibwächter der Krone in ähnlichen Uniformen postiert. Für den Besuch, welchen die beiden Männer erwarteten, hatten sie zwar nicht die allergrößten Geschütze aufgefahren, aber es sollte doch eine gewisse Macht der Krone demonstriert werden.

„Immerhin wollen die was von uns. Dann sollten sie schon pünktlich sein, oder?“
Kammler grinste und stellte sein Glas auf dem Tisch ab.

„Du kennst doch den Verkehr auf der Autobahn Marco.“

Das Mitglied der Krone schnaubte verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Der Verkehr?! Na sicher! Dieser Abschaum sollte auf den Knien zu uns gekrochen kommen, und zwar mit dem Oberhaupt ihrer Familie. Sie sollten in der Sekunde hier antanzen in der wir mit unseren Fingern schnippen, sonst gar nichts.“

Kammler gluckste und hob beschwichtigend seine noch vorhandene Hand. „Ganz ruhig. Das sind unsere Ghoul Brüder und Schwestern, die uns demütig um Hilfe gebeten haben, um sich gegen zunehmende Bedrohung durch die Menschen zu verteidigen. Wir sollten Verständnis für ihre schwierige Lage zeigen.“

Marco drehte den Kopf zu seinem Schwager und sah diesen missbilligend an. „Das sind nicht unsere Brüder und Schwestern. Die sind Futter für unsere Weibchen und sonst nichts! Sie haben sich Jahrzehnte unserem Einfluss entzogen und ihre sogenannte Freiheit genossen und erst jetzt, wenn sie Gefahr wittern und sich ihrer eigenen Schwäche bewusstwerden, bitten sie uns um Hilfe.“

„Es geht gegen den gemeinsamen Feind aller Ghoule. Es sind nicht nur die Behörden aus Deutschland und Europa, das weißt du genauso wie ich. Interpol hat das CCG aus Japan dazugeholt und genau darum zieht der Kaiser auch eine Hilfeleistung der Krone in Betracht.“, erwiderte Kammler wesentlich gelassener als sein Schwager.

„Wir haben keine Feinde.“, stellte Marco entschieden fest. „Ein Feind würde insinuieren das sie uns gefährlich werden könnten, was nicht der Fall ist. Menschen können uns nicht angreifen, nicht wirklich. In ihrer Gesamtheit ist die Krone unantastbar für sie, selbst für die Ermittler des CCG.“

Kammler nickte bedächtig und sagte dann mit einem neiden seines Kopfes: „Das mag sein aber die von Rosewalds besitzen nicht unsere Stärke und Mittel. Sie sind sehr wohl angreifbar, aber es liegt auch in unserem Interesse sie zu beschützen. Natürlich sind sie für uns nur Futter aber der Bauer würde auch sein Vieh gegen ein Rudel Wölfe verteidigen.“

Marco schüttelte den Kopf seine Miene machte seine grundlegend andere Meinung deutlich. „Nette Analogie, aber wir sind die Wölfe, und zwar in jedem Szenario und wir jagen alles und jeden, wie es uns passt! Wir machen mit niemandem einen Deal, wir beherrschen oder wir fressen.“

Der Zeigefinger von Kammlers verbliebener Hand hob sich warnend. „Vorsichtig!“, ermahnte der Ghoul seinen Schwager. „Die Anweisungen des Kaisers sind eindeutig. Er scheint der Meinung zu sein das es sich für die Krone lohnen würde ein Bündnis mit den von Rosewalds einzugehen und wir werden entsprechend seinen Vorstellungen handeln. Wenn sie auf unsere Forderungen eingehen haben wir die Anweisung ihnen unsere Hilfe zuzusichern.“

Wieder schnaubte Marco verächtlich und schüttelte den Kopf. „Was für Zeiten sind das? Seit wann verhandelt die Krone mit solchen Ghoulen. Sie haben uns vor Jahren abgewiesen und jetzt bekommen sie eben die Quittung dafür.“
Kammler gefiel das eindimensionale Denken des Ghouls nicht. Selbstverständlich war die Krone die uneingeschränkt dominierende Kraft der Ghoule in ganz Europa aber selbst sie konnte von Verbündeten lernen und profitieren. Abgesehen davon waren neue Nahrungsquellen immer von Vorteil, denn der Bedarf verebbte niemals.

„Wir verhandeln nicht mit ihnen.“, stellte Kammler richtig und nahm einen weiteren Schluck von seinem Wein. Diese irrationale Abneigung störte Kammler, auch wenn er sich nichts davon anmerken ließ. Marco war viel zu emotional in dieser Sache. Er betrachtete die von Rosewalds als Ghoule unter seinem Stand, was in gewisser Weise auch völlig zutraf, aber er regte sich über sie auf, als würde es sich um Probleme mit gleichgestellten handeln.

„Wir werden ihnen unsere Forderungen unterbreiten und sie werden sie annehmen.“, schloss Kammler und stellte sein Glas wieder ab.

„Und wenn sie sie nicht annehmen?“

Der einhändige Ghoul warf dem uniformierten Mann einen milden gelangweilten Blick zu. „Ist diese Frage wirklich notwendig. Dann wird genau das passieren das irgendwann mit allen geschieht die außerhalb der Krone existieren: Sie werden vergehen und sterben. Das CCG ist scheinbar fest entschlossen den organisierten Ghoulstrukturen in Europa einen Dämpfer zu versetzen. Wenn die Menschen losschlagen und bis dahin keine Einigung mit den von Rosewalds getroffen wurde, werden sie untergehen.“ Kammler machte eine wegwerfende Handbewegung. „Um das, was danach von ihnen übrig bleibt würden wir uns dann kümmern.“

Marco schwieg daraufhin und betrachtete grimmig und mit verschränkten Armen den edlen Holztisch vor sich. Schließlich atmete er einmal tief durch und zog seufzend seine Uniform straff. Dann wandte er den Kopf seinem Schwager zu. In dem Moment, als er wieder das Wort ergreifen wollte, betrat ein Mitarbeiter des Prior Hotels die Suite und verkündete: „Ihr Gast ist soeben eingetroffen, meine Herren.“

Kammler erhob sich von seinem Platz und Marco tat es ihm gleich, wobei sich letzterer noch die aristokratische Maske auf das Gesicht setzte. Mit seiner verbliebenen Hand machte der Hoteldirektor eine auffordernde Bewegung in Richtung seines Angestellten. „Holen sie ihn bitte herein.“

Mit einem kurzen Nicken entfernte sich der Ghoul wieder und schloss die Tür des Raums hinter sich.
„Sie sind doch ziemlich pünktlich. Immerhin etwas.“, merkte Kammler an und schürzte die Lippen. Die beiden Ghoule und ihre stummen Leibwächter hinter ihnen erwarteten nun den Gesandten der altehrwürdigen, deutschen Ghoulfamilie von Rosewald. Gerade in der heutigen Zeit wären digitale Treffen oder absprachen per Telekomunikation natürlich möglich gewesen aber die Krone bestand gerne auf persönliche Kontakte, ganz besonders dann, wenn jemand mit einer weitreichenden Bitte an die mächtige Organisation herantrat.

„Schauen wir mal was uns erwartet.“, bemerkte Marco hinter seiner Maske.

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