Onimusha: Warlords | Behind the Scenes (Patreon)

Das neue Video zu Onimusha: Warlords ist endlich fertig und für alle verfügbar. Wie auch für zukünftige Beiträge, wollte ich daher die Chance nutzen und ein wenig über die Produktion sprechen, um euch Einblicke in die Hintergründe der Entstehung zu gewähren. Im verlinkten Video gehe ich bereits auf einige Eigenschaften des Editierens ein, doch ich wollte hier einen groben Überblick des gesamten Vorgangs geben.

Wieso überhaupt Onimusha: Warlords?

Ideen für Videos prasseln ständig auf mich ein, weshalb ich sogar mehrere Listen führe, um sie alle festzuhalten. Manche beginne ich dann spontan oder schreibe zuerst ein paar grobe Gedanken auf, damit ich diese Punkte später nicht vergesse. Im Fall von Onimusha war es eher eine dieser spontanen Ideen. Als ich erfuhr, dass die japanische Version bereits im Handel erhältlich war, alle englischen Texte besaß und ich sie selbst mit Import fast eine Woche vor dem westlichen Release in den Händen halten könnte, war die Entscheidung schnell getroffen: Ein simples „Vergessene Spieleperlen“ zu Onimusha:Warlords. 

Schließlich dauert ein erster Durchgang nur knappe 5 Stunden und so umfangreich werde ich sicherlich nicht dazu sprechen wollen. Vielmehr sollte es als Einstieg für eine mögliche Behandlung der gesamten Reihe sein. Sicherlich würde ich das Video innerhalb einer Woche abschließen und noch zum westlichen Release bereitstellen können. 

Wie leicht man sich doch irren kann…

Die lange Vorbereitung

Nach dem ersten Durchgang wollte ich direkt einen neuen beginnen, um ein paar Dinge auszutesten. Die neue Steuerung zum Beispiel. Um einen besseren Eindruck schildern zu können, habe ich zunächst einen Playthrough mit den klassischen Tank Controls gespielt. Somit sollte ich mir die originale Erfahrung bewahren und erst danach die angepasste Variante erleben. Zudem hatte ich im ersten Durchgang das Issen-Manöver noch nicht ganz begriffen. An welchen Feinden funktioniert es überhaupt? Würde es bei allen Attacken klappen? Wie verändert sich dadurch die Erfahrung und würde es das Spiel deutlich besser machen? Zusammen mit der Recherche über ein paar Guides auf gameFAQ kamen so direkt einige Stunden Arbeit hinzu.

Dann wollte ich wissen, was genau alles im Vergleich zum Original verändert wurde und wie es sich erneut auf die Erfahrung auswirkt. Also legte ich die PS2 Version ein und spielte auch hier die erste Hälfte. Okay, soweit so gut. Aber was ist mit der Xbox-Fassung? Das Remaster basiert zwar auf der PS2-Version, aber genau deswegen sollte ich doch auch Genma Onimusha durchspielen, um tatsächlich bewerten zu können, ob dem Remaster etwas fehlt. 

Zu dem Zeitpunkt war dieses übrigens schon längst bei uns erschienen, weshalb ich mir auch noch einmal die Xbox Fassung geholt habe, um dort die neu eingeführten Challenges zu absolvieren. Gerade durch die Restriktion der Magie lernte ich die Bosse wesentlich besser kennen, auch wenn sich diese Erfahrung nicht wirklich im fertigen Video zeigt.

Aber das alles dauert doch keine 3 Monate, oder?

Nein, aber allein diese Vorbereitung hat ein paar Wochen gefressen, wenn man beachtet, dass ich in der Zwischenzeit natürlich ganz normal gearbeitet habe und auch an Wochenenden anderen Aktivitäten mit Freunden oder der Freundin nachkommen wollte. 

Zudem beginne ich mit dem Abschluss der Spieldurchgänge nicht direkt das Schreiben. Ich will die Erfahrung zumindest etwas sacken lassen, um sie besser einordnen zu können. Was nach einem Durchgang vielleicht ein bis zwei Tage dauert, braucht bei so vielen Durchgängen und Informationen schon einmal etwas länger. Zumal die Arbeit an Vorbereitung damit nicht erledigt ist. Schließlich will ich die Entwicklung und Geschichte seit der Veröffentlichung recherchieren. Allein mit der Geschichte zum Soundtrack habe ich mich einen ganzen Abend beschäftigt. Obwohl letztendlich nicht viel Neues dabei rum kam oder im Video gelandet ist, wollte ich sichergehen, möglichst alle Informationen zu besitzen.

Es kamen mit der Zeit immer mehr Punkte auf, die ich überprüfen wollte und sie ließen das Projekt deutlich wachsen. Das letztendliche Schreiben und Editieren hat wegen meiner normalen Arbeit und Obligationen im Privatleben noch einmal knapp 3 Wochen gedauert.

Hat es sich denn gelohnt?

Ich denke schon. Zumindest kenne ich kein Video zu Onimusha: Warlords, dass den Titel und seine verschiedenen Versionen so ausführlich bespricht. Allerdings gibt es zumindest zwei Punkte, die ich vergessen habe bzw. am Ende nicht mehr retroaktiv einbinden konnte in den natürlichen Fluss des Skripts.

Das sind zum Einen die unglaublich fantastischen Soundeffekte. Ein Großteil des Game Feels basiert auf diesen, gerade wenn Samanosuke mit einer seiner Klingen zuschlägt. Selbst die Schritte auf dem dumpfen Holzboden im Schloss erfüllen mich mit Freude.

Der zweite Punkt ist vielleicht nicht so wichtig, macht das Remaster aber noch einmal etwas schlechter. Da es nämlich auf der PS2-Version basiert, die gar keine Verbesserungen von Genma Onimusha übernahm, fehlt leider auch die Möglichkeit, Zwischensequenzen zu überspringen. Technisch wäre das im Remaster locker machbar gewesen. Immerhin war es das schon in der Xbox-Fassung von 2002. Aber weil die PS2-Version diese Option nicht bot, hat man es wohl einfach so übernommen. Schade.

Und an was arbeitest du jetzt?

Nach so einem langen Projekt will ich erst einmal kürzere Sachen produzieren. Das nächste Video wird daher ein Ersteindruck und im Anschluss werde ich mich an Ostern für 24 Stunden einsperren, um als kleine Herausforderung ein Video in dieser Zeit zu produzieren. Ich bin jedenfalls gespannt und hoffe, ihr seid es auch.

Falls ihr übrigens bestimmte Fragen zur Produktion meiner Videos habt, könnt ihr sie gerne hier stellen. Ich versuche, basierend auf diesem Feedback, in den folgenden Behind the Scenes Beiträge gewünschte Aspekte stärker zu beleuchten.

Viele Grüße

Björn